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05.02.13 –
In einer informativen Veranstaltung mit offen geführter Diskussion wurden viele neue Erkenntnisse gewonnen.
Das Thema Windkraft trieb mehr als 50 Personen in den Jettinger Mehrzweckraum. Auf dem Podium der Diskussionsveranstaltung am Freitag 01. Februar saßen Dr. Bernd Murschel, MdL, Wilfried Münch von der GLS-Bank Stuttgart, Diana Lauer von der Badenwind GmbH und der Jettinger Bürgermeister Hans Michael Burkhardt. Baden-Württemberg sei in Deutschland Schlusslicht bei der Nutzung der Windenergie. Bis 2020 sollen aber 1200 neu Windräder im Südwesten erstellt werden, erläuterte Dr. Murschel die Ziele der Landesregierung. Dazu werden derzeit planungsrechtliche Grundlagen verändert. Im Auftrag des Umweltministeriums ist zur Versachlichung der Standortsuche ein Windatlas entstanden. Dr. Murschel rechnet damit, dass es noch bis etwa 2015 dauert, bevor sich die Anzahl der Windräder im Land deutlich erhöhen wird. Angesichts der 2- bis 3jährigen Vorlaufzeit ein optimistischer, aber nicht unrealistischer Ansatz. Wie der Bau einer Anlage finanziert und durch Bürgerbeteiligungen organisiert werden könnte, das erläuterte Herr Münch, der die Stuttgarter Filiale der GLS-Bank leitet. Windenergie gehöre in Bürgerhand. Da es für Bürgerinitiativen oft aber schwierig sei, das nötige Startkapital aufzubringen, sehe sich die GLS-Bank, die soziale und ökologische Projekte finanziert, als Partner für Bürgerbeteiligungen. Die Podiumsdiskussion fand nicht zufällig in Jettingen statt: Dort stehen, allerdings bereits auf Nagolder Gemarkung, seit etwa 20 Jahren zwei Windräder. Frau Lauer informierte über die technischen Details und die Voraussetzungen, die für einen Standort notwendig sind. Im Landkreis Böblingen gibt es nur sehr wenige Gebiete, die genügend Wind aufbieten, um ein Kraftwerk wirtschaftlich betreiben zu können. Um Jettingen herum seien die Windverhältnisse aber geeignet. Anhand zweier möglicher Standorte, sogenannter Suchräume, erläuterte Frau Lauer das Vorgehen. Innerhalb eines Suchraumes bleiben oft nur kleine Flächen als konkrete Orte übrig, denn Windräder brauchen Mindestabstände von Wohnbebauungen, Straßen, Hochspannungsleitungen. Die heutigen Anlagen seien etwa 4 bis 5 mal so hoch wie die Räder, die zurzeit bei Jettingen stehen. Dafür bringen sie aber das 20- bis 30fache an Leistung, bei langsamerer und damit als ruhiger empfundener Rotordrehzahl. Das Fazit von Frau Lauer: Bei Jettingen seien erfolgversprechende Windrad-Standorte zu finden, von denen aus keine Störungen der Bevölkerung ausgingen und die gleichzeitig landschaftskompatibel seien. Jettingens Bürgermeister Burkhardt bekräftigte, dass die Gemeinde sich sehr mit dem Thema Energieeffizienz und regenerativer Energiegewinnung beschäftige. Im vergangenen Jahr debattierte der Gemeinderat zu dem Thema. Es wurde die Ausweisung eines Suchraumes für Windanlagen auf Jettinger Markung in der unmittelbaren Nähe zu den derzeitigen Rädern beschlossen. Um dort die Standortsuche voranzutreiben, liege der Antrag, diesen Raum als Vorrangfläche im regionalen Flächennutzungsplan auszuweisen, derzeit beim Verband Region Stuttgart. In der Publikumsrunde wurde das Thema der Windenergie kritisch hinterfragt. Es entspann sich eine sehr sachlich geführte Diskussion. Die Stimmung im Saale war sehr deutlich Pro Windkraft. Zumal es sich bei dieser Form lokal erzeugter Energie um ein sehr effizientes Verfahren handelt, bei dem für den Stromtransport keine langen Leitungswege erforderlich sind. Offen blieb jedoch die Frage, wie es denn konkret aussehen könnte mit neuen Windkraftanlagen auf Jettinger Gemarkung. Bürgermeister Burkhardt sagte, die Gemeinde würde als Betreiber nicht zur Verfügung stehen. Er könne sich aber eine Beteiligung seitens der Gemeinde durchaus vorstellen. Außerdem werde ich Verwaltung alles in ihrer Macht stehende tun, um das Aufstellen von Windkraftwerken konstruktiv zu begleiten – möglichst in der Eigenregie der Bürger. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Windenergie ein zukunftsorientierter Ansatz zur Energiegewinnung ist, der, richtig geplant und geprüft, als umweltverträglich gelten kann. Wichtig im Prozess ist es, die Bürger und Bürgerinnen mitzunehmen und in Entscheidungen einzubinden. Wir vom OV Herrenberg / Oberes Gäu werden das Thema weiter vorantreiben.
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