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16.10.20 –
Trotz nasskalten Herbstwetters trafen sich auf Einladung des Ortsverbands der Grünen rund ein Dutzend Interessierte zum Spaziergang „Altstadt trotz(t) Klimawandel“. Startpunkt war das Seeländer-Areal.
Der Ortsverbandsvorsitzende Ulrich Kurz stellte noch einmal heraus, dass die nächsten Jahrzehnte mit höheren Durchschnittstemperaturen und lang andauernden Hitzeperioden die Aufenthaltsqualität in Städten zunehmend unattraktiver machten. In Herrenberg stelle sich die Frage, wie in einer durch mittelalterliche Strukturen geprägten „steinernen“ Stadt der Erwärmung getrotzt werden könne. Gäbe es Platz für Bäume? Wo sollten Fassaden begrünt werden? Wo könne die Bodenversiegelung aufgebrochen werden? Und gäbe es bereits positive Beispiele, die auf dem Spaziergang entdeckt werden?
Fraktionsvorsitzender Jörn Gutbier begrüßte, dass im laufenden Prozess des Klimafahrplans städtische Maßnahmen auf ihre CO2-Auswirkungen geprüft werden sollten.
Bereits am Startpunkt wurde die Frage gestellt, warum der Baumbestand an der Seestraße reduziert werde. Auch wurde angezweifelt, dass von der gegenwärtigen Gestaltung wirklich eine „magnetische Wirkung“ ausginge, um wie geplant Kaufkraft vom Seeländer in die Altstadt zu leiten.
Der Weg an der freigelegten Stadtmauer müsse „flanierfähiger“ und bunter gestaltet werden, um dem immer noch vorherrschenden Eindruck einer verkehrsreichen Autostraße entgegenzuwirken. Da Entsiegelungen in der Altstadt nicht möglich seien, brachte die Ortsvorsitzende Maya Wulz das Konzept eines „grünen Bands“ entlang der gesamten noch vorhandenen Stadtmauer ein, das vom Seelesplatz, über den „Köche“-Brunnen bis zum autofreien Graben der Altstadt klimatische Entlastung bringen könne.
Bepflanzung erhält wachsende Bedeutung. Auf dem Weg durch die Hirschgasse wurde auf die Monotonie der vielen kahlen Hauswände hingewiesen. Häuserfassaden könnten durch Rankgewächse und vorgehängte „künstliche Ökosysteme“, nicht nur klimafreundlicher gestaltet werden. Auch Blumenkästen an den Fenstern, wie etwa am Marktplatz, würden den Fußweg in die Stadt attraktiver gestalten – hier könne die Stadt den Hauseigentümern durchaus finanziell und logistisch helfen.
Vertreter des internationalen Gemeinschaftsgartens verwiesen auf die wachsende Bedeutung der richtigen Bepflanzung in Städten, da der Lebensraum von Insekten durch den hohen landwirtschaftlichen Pestizideinsatz stark geschrumpft sei.
Der Weg führte über den Marktplatz, bei dem das Thema „mobile Pflanzentröge“ angesprochen wurde, zur Schuhgasse, die mit vielen Pflanzkübeln und bewachsenen Fassaden ein Positivbeispiel für „fast südländisches“ Flair und Buntheit sei. Anwohner beklagten das Problem des Vandalismus, das aber wohl geringer sei als in der „Unterstadt“.
Der weitere Weg führte über die als äußerst kalt, weil „ohne Grün“ empfundene Tübinger Straße zum Graben, wo die vielen Platanen den parkenden Autos „wohltuenden Schatten spendeten“.
Schlusspunkt war das Bronntor. Die Spaziergänger könnten sich dort wie früher wieder einen Brunnen vorstellen. Überhaupt wurden auf dem Spaziergang überraschend viele Brunnen entdeckt, die aber oft als wenig einladend zum Verweilen empfunden wurden. Vor allem das Fehlen von Sitzgelegenheiten und schattenspendenden Bäumen wurde bemängelt.
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