Kolumne November 2014

21.11.14 –

Auf dem Weg zu einem inklusiven Herrenberg

 

Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte der Gesellschaft. Wir Grüne werden uns dafür einsetzen, dass Herrenberg zu einer Stadt wird in der Menschen mit Behinderung selbstbestimmt in allen Lebensbereichen teilhaben können. In der Praxis  heißt dies, dass Menschen mit und ohne Behinderung trotz unterschiedlicher Voraussetzungen und Fähigkeiten gemeinsam leben, lernen, wohnen, arbeiten und die Freizeit verbringen. Dabei denke ich nicht nur an die Menschen, denen ich eine Behinderung ansehe. Menschen mit Behinderung sind Menschen, die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben.

Das Landesbehindertengleichstellungsgesetz (LBGG), das zurzeit novelliert wird und 2015 in Kraft treten wird, setzt die UN-Behindertenkonvention um. Ein Aktionsplan, den die Landesregierung zusammen mit Betroffenenverbänden, Wohlfahrtsverbänden und den Kommunen erarbeitet, soll zum Abbau  von Barrieren und Benachteiligungen führen. Dabei gibt es auch in Herrenberg noch sehr viel zu tun.

Seit Jahren ist es Ziel des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen Veranstaltungsorte ohne bauliche Barrieren zu wählen. Die Auswahl an Räumen hierfür ist in Herrenberg und im Gäu noch sehr übersichtlich. Für uns Grünen wird dabei nur die  Veranstaltungsplanung schwieriger. Menschen mit einer Gehbehinderung dagegen erschweren bauliche Barrieren die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.

Für Menschen mit Behinderung ist es oftmals schwierig selbstständig zu Veranstaltungsräumen, Behörden oder an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Leider ist eine Bordsteinabsenkung auch bei neu gestalteten Übergängen in Herrenberg noch keine Selbstverständlichkeit und machte einen Antrag der grünen Gemeinderatsfraktion notwendig, über den noch nicht entschieden ist.

Inklusion statt Separation wurde als Forderung vom AK Teilhabe bei seiner jüngst stattgefundenen Fachtagung propagiert. Allein in den Bereichen Wohnen und Arbeiten gibt es im Gäu noch viel Potential. Warum in Zukunft nicht nur das Mehrgenerationen-Wohnen, sondern auch das Wohnen von Menschen mit und ohne Behinderung fördern?

Die Grün-Rote Landesregierung fördert die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben. Ziel muss es sein, dass möglichst viele Menschen mit Behinderung am allgemeinen Arbeitsmarkt teilhaben können. Der „Wirtschaftsförderer“ der Stadt Herrenberg pflegt gute Kontakte zu den Unternehmen. Warum soll er bei seinen Gesprächen nicht auch das Thema Inklusion am Arbeitsmarkt thematisieren? 

Die nicht mehr wegzudenkenden CAP-Märkte und die Dorfgemeinschaft Tennental zeigen wie Inklusion am Arbeitsmarkt funktionieren kann. Was im Gäu fehlt, ist ein Hotel- und Gaststättenbetrieb in dem Menschen mit und ohne Handicap zusammen arbeiten.

Kein Kind mit Behinderung soll Ausgrenzung erfahren müssen. Von gemeinsamem Lernen profitieren Kinder und Jugendliche, ob mit oder ohne Behinderung. Die Landesregierung hat die Sonderschulpflicht für Kinder mit Behinderung zum Schuljahr 2015/16 abgeschafft. Die Sonderschulen bleiben jedoch bestehen und es wird zur gemeinsamen Entscheidung von Eltern und Schule, ob ein Kind eine Sonderschule mit vorhandener Vernetzung zu vielerlei Einrichtungen oder eine Regelschule besucht. Für das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung stellt das Land zusätzliche Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen ein.

Das Landesgleichstellungsgesetz sieht vor pro Stadt- oder Landkreis eine Behindertenbeauftragte oder einen Beauftragten zu beschäftigen. Wir wünschen uns, dass auch die Stadt Herrenberg eine  Ansprechperson für Inklusion bestimmt.

Barrieren und Benachteiligungen im Alltag abzubauen und die Inklusion voranzutreiben ist ohne zusätzliche finanzielle Mittel nicht möglich. Die Haushaltsberatungen für den Haushalt 2015 werden zeigen wie wichtig den Gemeinderatsfraktionen das Thema Inklusion ist.

 

Waltraud Pfisterer-Preiss

Vorsitzende Bündnis 90/Die Grünen

Ortsverband Herrenberg und Gäu

 

 

 

 

 

Kategorie

Soziale Gerechtigkeit

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