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03.05.24 –
Die Jugendarbeit in Herrenberg hat nach Auffassung der grünen Gemeinderatsfraktion einen höheren Stellenwert verdient. Neuen Schwung könnte sie erhalten, indem die Zuständigkeit für das kommunale Jugendreferat von der Stadt auf den Stadtjungendring übertragen wird, schlagen die Grünen in einem Antrag vor.
Es ist zwar zunächst nur ein Prüfauftrag, den die Grünen mit Ihrem Antrag verbinden, aber die Zielsetzung ist klar ersichtlich und wird von Waltraud Pfisterer-Preiss, einer der beiden Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Gemeinderat, auch offen formuliert: „Wir wollen, dass der Stadtjugendring Zuständigkeiten des Kommunalen Jugendreferats übertragen bekommt – einfach deswegen, weil er näher an den jungen Menschen in Herrenberg dran ist und deshalb ihre Interessen besser vertreten kann, als es der Stadtverwaltung im Moment möglich ist.“
Pfisterer-Preiss betrachtet es als Organisationsdefizit, wie die Zuständigkeiten zwischen Kommunalem Jugendreferat und Stadtjugendring derzeit aufgeteilt sind - mit dem Ergebnis, dass vieles gar nicht bearbeitet und angepackt werde: „Der SJR würde gerne, darf aber nicht, das Kommunale Jugendreferat dürfte, kann aber aufgrund personeller und finanzieller Engpässe nicht“, so Pfisterer-Preiss.
Konkretes Beispiel: Das Förderprogramm „Projekt Jungsein in der Kommune (PJuK)“, an dem der Stadtjugendring in Kooperation mit dem Amt für Schule, Sport, Jugend und Soziales vor mehr als zwei Jahren teilgenommen hat. Der Gemeinderat beschloss, dass die Verwaltung Vorschläge für die Umsetzung der im Rahmen von PJuK erarbeiteten Handlungsempfehlungen wieder in den Gemeinderat einbringt. „Darauf warten wir seit über einem Jahr. Das enttäuscht mich und wird der bedeutsamen Aufgabe der kommunalen Jugendarbeit nicht gerecht“, teilt Pfisterer-Preiss in einer Pressemitteilung mit.
„Es bleibt einfach zu viel liegen. Es fehlt eine ganzheitliche Betrachtung und eine Gesamtkoordination. Dadurch gelingt es nicht, Jugendarbeit weiterzuentwickeln und neue Themen wie die Stärkung der Demokratiefähigkeit junger Menschen anzugehen.“ Herrenberg verfüge über ein vielfältiges Angebot an Jugendarbeit sowie umfängliche Jugendhilfeangebote, loben die Grünen. Aber dabei dürfe man angesichts wachsender Herausforderungen gerade im Jugendbereich nicht stehenbleiben.
In welchem Umfang eine Übertragung der in weiten Teilen auch gesetzlich festgelegten Aufgaben kommunaler Jugendarbeit auf einen Freien Träger wie den Stadtjugendring möglich ist, ist Gegenstand des Prüfauftrags, den die Grünen der Stadt geben wollen. Ebenso wie die Frage, welche personellen und finanzielle Ausstattung nötig ist, damit der SJR diese Aufgaben tatsächlich auch wahrnehmen kann.
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