BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

OV Herrenberg und Gäu

Optimierung des Ganztagsgebots in den städtischen Kitas

Haushaltsantrag 2025-2

12.01.25 –

Beschlussantrag

Der Gemeinderat Herrenberg beschließt die Anpassung des Ganztagesangebots in den städtischen Kitas, um sowohl die Qualität und Stabilität des Kitabetriebs zu gewährleisten als auch die Haushaltsbelastungen nachhaltig zu reduzieren.

Wesentliche Bestandteile der Änderungen sind

  • Zusammenfassung des Ganztagesangebots in 5 Schwerpunkt-Kitas
  • Ergänzung des Ganztagesangebots durch das Angebot von „VÖ 6+3“ an weiteren 5 bis 8 Schwerpunkt-Kitas

Hintergrund

Die Anpassung des Ganztagesangebots ist nicht nur eine Reaktion auf den akuten Personalmangel, der einen stabilen Kitabetrieb erschwert, sondern auch auf die hohen Kosten, die das nicht ausgelastete Ganztagesangebot verursacht.

Die bisherigen Änderungen des Angebots im Sommer 2023 haben nicht den gewünschten stabilisierten Kita-Betrieb erbracht. Weiterhin müssen Eltern viele Stunden oder sogar ganze Tage kurzfristig für ihre Kinder eine andere Betreuungsmöglichkeit finden, weil der normale Betrieb in der städtischen Kita wegen Personalmangels nicht so wie vereinbart angeboten wird. Weiterhin sind 10 Planstellen bei den Erziehrinnen nicht besetzt.

Außerdem liegt jährliche Zuschussbedarf für das Kita-Angebot mittlerweile bei ca. 19 Mio. Euro, was zu einem nicht unerheblichen Teil auch durch das flächendeckende Ganztagesangebot verursacht wird, bei dem Pädagog*innen bis zu 10 Stunden täglich Bildungsarbeit mit den Kindern leisten.

Dies stellt eine erhebliche Belastung für das Personal in den Kitas und der Verwaltung und für den städtischen Haushalt dar.

Problemstellung

  1. Personalmangel - der Mangel an Fachkräften führt zu einem unzuverlässigen Betrieb der Kitas.
  2. Hohe Haushaltsbelastung - das Ganztagesangebot, das über den gesetzlichen An-spruch hinausgeht, ist nicht ausgelastet und führt zu unnötig hohen Personalkosten.
  3. Unleichmäßige Verteilung - das Ganztagesangebot ist nicht gleichmäßig über die Stadt verteilt, wodurch bestimmte Stadtteile wie Gültstein, Kayh und Mönchberg unterversorgt sind.

Ziele des Antrags

  • Reduzierung der personellen Engpässe durch effizienten Einsatz von Pädagog*innen.
  • Ergänzung der Bildungsarbeit in den Kitas durch Betreuungszeiten, in denen geeignete Betreuungspersonen die Pädagog*innen entlasten.
  • Minderung der finanziellen Belastung des Haushalts durch optimiertes Ganztagesangebot.
  • Sicherstellung eines bedarfsgerechten Angebots, das den tatsächlichen Bedürfnissen der Familien entspricht.

Vorschlag zur Optimierung

Reduzierung des Ganztagesangebots

  • Umstellung der längsten Ganztagesangebote (GT9 und GT10) auf maximal 8 Stunden (GT8).
  • Einführung von fünf Schwerpunkt-Kitas mit GT8-Angebot
    • 3 Kitas in der Kernstadt
    • 1 Kita im Planungsraum Nord
    • 1 Kita im Planungsraum Süd

Einführung des Modells „VÖ 6+3“ (nach Erprobungsparagraf § 11 KiTaG)

  • Einführung in fünf bis acht weiteren Schwerpunkt-Kitas.
  • Struktur
    • 6 Stunden Bildungszeit durch qualifizierte Pädagog*innen
    • Bereitstellung von Mittagessen
    • bis zu 3 Stunden zusätzliche Betreuung durch geeignete Betreuungspersonen

Blick zur Seite

Bei der Ausgestaltung des Erprobungsparagraphen (§ 11 KiTaG) gehen viele kommunale Träger bereits den Weg, für Betreuungszeiten geeignete Betreuungspersonen einzusetzen, um so den Pädagog*innen mehr Kapazität für die Bildungsarbeit mit den Kindern zu ermöglichen. Nufringen nennt es den „Nufringer Nachmittag“, Calw den „Calwer Weg“ und Offenburg das „Offenburger Modell“. Viele andere Städte und Gemeinden tun ein Gleiches. Nämlich auf die immer knapper werdenden pädagogischen Fachkräfte mit der Alternative „Betreuung neben Bildung“ zu antworten. So wird den Eltern ein gesicherter Aufenthalt ihrer Kinder in der Kita gewährleistet und der Kita-Betrieb wird stabilisiert. Und last but not least - auch die Haushaltsbelastungen durch die Kita-Kosten reduzieren sich.

Erwartete Ergebnisse

  • Verbesserung der Stabilität und der Qualität des Kitabetriebs
  • Spürbare Reduzierung der Haushaltskosten (ca. 0,7 bis 1,0 Mio. / Jahr)
  • Anpassung des Angebots an die tatsächlichen Bedürfnisse der Familien
  • Gleichmäßigere Verteilung der Betreuungsplätze über die Stadtteile

Für die Fraktion Alfred Steinki, Dr. Heike Voelker, Lea Wehe

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