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22.06.16 –
Güterverkehr auf die Schiene
Jede Gemeinde hat ihr Päckchen, welches es zu tragen und dessen Probleme es zu lösen gilt. Herrenberg steht nicht schlecht da, wenn auch noch Probleme bei der Kaufkraftbindung und dem Einzelhandelsangebot bestehen. Und da ist noch ein Dauerbrenner: der Verkehr. Hier gibt es seit Jahrzehnten eine Debatte, verschiedenste Ideen wurden präsentiert und viel Zeit und Arbeit investiert.
Das ist sicherlich wichtig, jedoch bleibt ein Aspekt oft nicht beachtet: Die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene.
Würde mehr Güterverkehr zumindest über Teile mit der Gäubahn transportiert werden, und mehr Pendler die Bahn nutzen, so würde sich das Herrenberger Verkehrsproblem nicht lösen, aber durchaus entspannen.
Denn jeder Lastwagen, welcher den Sonnenplatz umfährt, ist eine Verbesserung. Fatal wäre jedoch, wenn wir eine entgegengesetzte Entwicklung beobachten müssten. Und leider ist dies nicht mehr ganz unrealistisch. Das unions-geführte Bundesverkehrsministerium macht durch den neuen Bundesverkehrswegeplan nicht nur klar, dass die Gäubahn keine Priorität genießt. Vielmehr wird es bald sogar keine direkten Verbindungen über die Gäubahn mehr nach Zürich geben, da das neue Zugmaterial für diese Strecke keine Zulassung mehr besitzt. Hier gilt es im Sinne Herrenbergs gegen zu steuern, damit die Gäubahn nicht an Attraktivität verliert.
Das Zugmaterial muss fit für die Zukunft gemacht werden und Schwachpunkte der Gleisführung dringend behoben werden. Dasselbe gilt für den fatalen, von Bahnchef Grube geplanten Rückbau der Güterinfrastruktur der Deutschen Bahn. Ein Schritt in die völlig falsche Richtung. Die Firma Rigips aus Gültstein scheint die Absicht zu haben, ihre Firma wieder, wie in der Vergangenheit, an die Schieneninfrastruktur anbinden. Durch wenige Anlieferungen über die Schiene könnten viele LKW Fahrten eingespart werden. Dies zeigt eindrücklich, dass hier viele Möglichkeiten bestehen, Verkehr jenseits von ideologischen Vorstellungen einzusparen. Insgesamt muss die Herrenberger Politik über alle vorhandenen Einflusskanäle im Bund darauf drängen, hier keine Rückschritte zuzulassen, vielmehr logische und notwendige Verbesserungen für die Zukunft einzufordern. Lokale Initiativen wie in Gültstein zeigen, wohin die Reise gehen kann.
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