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23.06.20 –
Baumfällungen
Eigentlich ist es zum Heulen. Das Landratsamt aber ist zufrieden – alles fachgerecht – alles angemessen. Es geht um „Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit“, ggf. „Gefahr in Verzug“, es wird „erfasst, satellitengestützt dokumentiert und kontrolliert“ und nennt sich „Gehölzpflege“. Der Laie nennt es Kahlschlag.
Auf dem Straßenabschnitt der B296 zwischen Herrenberg und Kayh, würden schon seit Bestehen dieser Straße „diese Gehölze, über einen Zeitraum von 20 – 30 Jahren (je nach Wuchsgeschwindigkeit, Entwicklung der Standsicherheit, etc.) abschnittsweise zurückgenommen.“
So wie an der Entringer Straße – mit dabei, 25 bis 30 Jahre alte Bäume 10 bis 15 m vom Straßenrand entfernt – weg damit. Bis auf den Stock alles gerodet.
Das krasseste Beispiel, was viele Herrenberger wahrgenommen haben, betrifft fünf Baumgruppen vor der Einfahrt nach Herrenberg an der Tübinger Straße: Knapp 20 große Bäume, straßenraumgestaltend, landschaftsbildgebend und den Blick auf Herrenberg prägend und zudem schützend für Radfahrer und Fußgänger. Nach Aussage des Landratsamtes alle "krank, windwurfgefährdet durch Hängigkeit zur Straße oder mit Zwiesel“. Weg damit!
Landschaftsgärtner wenden sich an mich. Das habe „nichts mit fach- und sachgerechter Arbeit zu tun“. Es wird von „Sachbeschädigung“ gesprochen.
Windwurfgefährdet auf der windabgewandten Seite der Straße? Zwiesel kann durch Beschnitt begegnet und kranke Einzelbäume entfernt werden. Nein, hier geht es um etwas anderes. Die Vergabepraktiken des LRA an die billigste Fremdfirma – fehlende Kontrolle – abrechenbare Masse – zu effiziente Rodungs-Maschinen, ein zu großes Müllheizkraftwerk, was Futter braucht und Ignoranz.
Und nein Herr Aichele (zuständig im LRA), das kann nicht bundesweite Praxis entlang aller Hauptstraßen sein. Ansonsten würde mir nicht jedes Mal, wenn ich aus Norddeutschland wiederkomme, so krass ins Auge fallen, dass Straßenmeistereien im Landkreis Böblingen anscheinend große Bäume nicht leiden können.
Es ist zum Heulen.
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