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03.03.17 –
Braucht es noch einen Weltfrauentag?
Der 8. März, der Weltfrauentag, ist alljährlich ein wichtiger Tag, um eine Zwischenbilanz zum Thema Stellung der Frauen zu ziehen.
Ein offen sexistischer US-Präsident, der auch noch von vielen Frauen gewählt wurde (frau kann sich nur wundern über diese Geschlechtsgenossinnen) und der weltweit amerikanische Gelder für Institutionen streicht, die Frauen in Not zum Thema Abtreibung beraten.
Eine polnische Regierung, die im Verbund mit der ultra-konservativen katholischen Kirche dort per Gesetz jegliche Abtreibung verbieten lassen wollte (glücklicherweise gescheitert an massivsten Protesten der Polinnen).
43 000 Morde weltweit an Frauen aufgrund ihres Geschlechts (letzte vorliegende Zahlen der OSZE von 2012) – weit mehr als Tote bei Terrorakten umkommen.
Jährlich weltweit 3 Millionen genitalverstümmelte Mädchen (in Deutschland sind laut einer wissenschaftlichen Studie von 2017 5600 afrikanische Mädchen unter 18 Jahren davon bedroht).
Ein vorsintflutliches Frauenbild aus den 50ern, das die AfD verkündet, bei dem die „natürliche Geschlechterordnung“ wiederhergestellt werden soll.
Eine weitere Variante des Themas ist ein wieder offen zur Schau gestellter Sexismus.
In sozialen Netzwerken werden Journalistinnen, die feministische Themen aufgreifen, mit Hass und obszönen Schmähungen überschüttet, z.B. wenn sie stereotype Frauendarstellung in Computerspielen thematisieren.
Und noch mal unsere Heimat: Deutschland bleibt leider Prostitutionsmekka. Denn während andere europäische Länder wie Irland und Frankreich die Freierbestrafung nach schwedischem Vorbild einführen, wird eine Verbesserung der desolaten Situation von Hunderttausenden osteuropäischen Elendsprostituierten durch ein halbherziges Prostituiertenschutzgesetz verschlafen.
Also - 326 Jahre nachdem die französische Revolutionärin Olympe de Gouges 1791 anknüpfend an die Verkündung der Menschrechte in der Französischen Revolution die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ verfasste und dafür mit ihrem Kopf bezahlte, ist immer noch viel zu tun.
Und wie sieht es bei uns vor Ort aus? Dank unserer Gleichstellungsbeauftragten (einer von nur zweien im ganzen Kreis) gibt es ein breit gespanntes Netzwerk, das sich für gleichstellungspolitische Themen wie Gewalt gegen Frauen und Existenzgründungsbelange einsetzt oder Angebote für geflüchtete Frauen anbietet. Unterdessen weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist das Brot & Rosen-Programm mit 13 Veranstaltungen im Jahr 2017.
Der Verein ‚Flüchtlinge und Wir’ bietet einen Sprachkurs speziell für Flüchtlingsfrauen an, weil die gewöhnlich mit den Kindern zu Hause bleiben müssen, während die Männer Deutschunterricht bekommen.
Auch der Gemeinderat ist fraktionsübergreifend in der Vergangenheit und auch weiterhin sehr „frauenfreundlich“, was sich bei Stellenbesetzungen zeigt: alle Kulturbereiche, vhs, Stabi, Musikschule, das Stadtarchiv sind „weiblich" und wir haben eine Flüchtlingsbeauftragte und Klimaschutzmanagerin.
Wem das jetzt schon als weibliche Übermacht erscheint – die höchste Verwaltungsebene ist (fast) ausschließlich in Männerhand und in der Ebene darunter, den Amtsleitungen, sind nur zwei Frauen vertreten. Auch in der Zusammensetzung des Stadtparlaments sind Frauen mit 11 von 32 stark unterrepräsentiert (Grüne Fraktion: drei Frauen, zwei Männer) und heben sich damit von Baden-Württemberg als bundesweitem Schlusslicht leider nicht positiv ab.
Der Weltfrauentag – er bleibt noch lange unverzichtbar.
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Das Treffen des Ortsvorstands. Interessierte Mitglieder sind jederzeit herzlich wollkommen!
Mit Beschluss des Ortsvorstands ist BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Herrenberg und Gäu Mitglied bei Herrenberg bleibt bunt geworden. Damit akzeptieren wir das Leitbild, das sich das Bündnis gegeben hat und drücken dies aus, indem wir den Text auf unserer Homepage veröffentlichen (zum Download hier klicken).
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